Einsteiger Tipps


Radikale Umstellung oder Übergangsphase?

 

Viele Menschen kommen mit einer radikalen Umstellung auf eine pflanzlich vollwertige Ernährung am besten zurecht. Für sie ist ein sauberer Neuanfang sehr motivierend und schafft beste Voraussetzungen für langanhaltenden Erfolg. Andere Menschen würden es regelrecht als Qual empfinden, von Heute auf Morgen alle Gewohnheiten über Bord zu schmeißen. Sie brauchen eine Übergangsphase, um sich auf neue Gewohnheiten einzustellen und das ist vollkommen okay- es gibt hier kein richtig oder falsch. Wenn du schrittweise gesunde Ernährung in deinen Alltag integrieren möchtest, kann ich dir empfehlen, jeden Tag aufs neue zu schauen, was du mühelos verändern kannst. Hier mal ein paar Vorschläge.

 

Du könntest:

  • Obst essen statt einem Müller Milchreis oder einem Schokoriegel
  • einen großen Salat ohne Dressing (oder nur mit Essig) vorweg bestellen, wenn du essen gehst
  • dir ein Oatmeal oder Müsli mit pflanzlicher Milch essen, statt einer Brotmahlzeit
  • statt Chips rohes Gemüse knabbern
  • Mahlzeit für Mahlzeit rein pflanzlich gestalten, zum Beispiel zuerst das Frühstück oder das Abendessen, was auch immer dir am leichtesten fällt und dir dann die nächste Mahlzeit vornehmen
  • dir einen grünen Smoothie kaufen statt einem Softdrink oder einem Milchshake
  • deinen Kaffee mit Mandel- oder Sojamilch trinken und nur halb so viel Zucker nehmen wie normalerweise
  • am Wochenende riesige Mengen Eintöpfe oder Suppen vorkochen, um sie dann unter der Woche zu essen, wenn du keine Zeit zum kochen hast

Neue Denkweisen

 

Nur wenige Sachen fühlen sich komischer an, als jahrzehntelang gewohnte Lebensmittel von seinem Speiseplan zu streichen. Je nach dem wie groß der Anteil von Tierprodukten und Junkfood in deiner Ernährung ist, hast du sicherlich Angst davor, dass dein Speiseplan sehr eintönig werden könnte, wenn du diese weglässt. Das liegt in erster Linie daran, dass wir dazu tendieren, oftmals immer wieder aus den gleichen, bekannten Lebensmitteln auszuwählen, weil sie uns einfach schmecken, wir wissen, wo wir sie einkaufen können, wir mit ihrer Zubereitung und Kombination vertraut sind. Wenn du deine Ernährung pflanzlicher gestallten möchtest, ist es hilfreich deinen Fokus weg von alten Gewohnheiten und Lebensmitteln zu bringen und offen zu sein für neue Erfahrungen. Schau dir die Gemüse und Obstabteilung einmal genauer an, jenseits von den Dingen, zu denen du bisher regelmäßig gegriffen hast. Hab keine Angst davor, Dinge einfach zu kaufen und später unter Umständen zu googlen, wie die Zubereitung funktioniert. Kleiner Hinweis an dieser Stelle: bitte niiiiiemals etwas in Öl anbraten, auch wenn das überall empfohlen wird... nutze einfach etwas Wasser und dämpfe dein Gemüse. Öl ist genauso wie Tütenzucker ein isolierter Nährstoff, also leere Kalorien, die unserem Körper schaden. Ein Esslöffel Öl hat 125 Kcal, du könntest also genauso gut 700g Zucchini oder 700g Tomaten essen- und wärst davon deutlich mehr gesättigt... ohne deine Blutgefäße zu beschädigen und langfristig Herz-Kreislauf-Krankheiten und Diabetes zu riskieren. 

 

Das coole an unverarbeitet pflanzlicher Ernährung: Im Vergleich zur normalen veganen Ernährung, die extrem verarbeitet sein kann, brauchst du dich nicht mit Zutatenlisten rumquälen. Wenn das, was du kaufen willst, eine beachtliche Zutatenliste hat, ist die Chance relativ groß, dass es "Spielzeug-Nahrung" ist. 

 


Beispiel Einkaufsliste

Grundnahrungsmittel:

  • Gemüse & Obst (frisch und tiefgekühlt)
  • Kartoffeln
  • Haferflocken, Getreideflocken, Müsli möglichst ohne Zusätze
  • Getreide (zB. Weizen, Dinkel, Gerste, Roggen, Grünkern, Einkorn, Kamut. In Wasser kochen, quasi wie Reis)
  • Pseudogetreide (Hirse, Amaranth, Quinoa, Buchweizen)
  • Reis (eingeschränkt/ nur ab und zu kaufen- Arsengehalt zu hoch)
  • Hülsenfrüchte (wenn in Dosen, bitte gut abspülen oder deutlich günstiger getrocknet kaufen, über Nacht einweichen und im Instant Pot selbst kochen)

Besondere Zutaten/ Leckereien:

  • Trockenfrüchte (Rosinen, Feigen, Datteln, Pflaumen, Maulbeeren... für Oatmeal, als Snack oder über selbstgemachtem Fruchteis)
  • Cornflakes/ Getreidepops (als Topping für Oatmeal/ Suppen/ selbstgemachtes Eis)
  • Samen und Nüsse in ganzer Form
  • Nussmuß ohne Salz/ Öl (als Sahne-Ersatz in Suppen / für Dressing etc)
  • Algen, getrocknet (als Zugabe zu Salaten oder herzhaften Gerichten)
  • Sojajoghurt (Platz 1 meiner Empfehlung: Sojade aus dem Bioladen Platz 2 Provamel zuckerfrei. Alpro eher meiden- zu viele Zusätze!) Verwendung: Zugabe in Müsli /Oatmeal. Als herzhafter Dip mit Zitrone, Knoblauch, Dill, Pfeffer. Für Quarkersatz über Nacht in einen Baumwolltuch abtropfen lassen.
  • Pflanzliche Milch (auf möglichst wenige Zutaten achten, gibt's in fast jedem Supermarkt, sonst Bioladen oder DM/ Rossmann) Probier dich durch, nicht alle Hersteller schmecken gut

Gewürze:

  • Ceylon Zimt, stark entölter Kakao, gemahlene Vanille (für Oatmeal/ Müsli)
  • Gewürze zum Kochen (Pfeffer, Chili, Koriandersamen, Kümmel, Senfsamen, Liebstöckel, Kurkuma, Lorbeerblätter, Curry ohne Zusätze, etc )
  • Senf
  • Tomatenmark
  • Frische Kräuter

 

Jetzt hast du jede Menge neues Zeug im Haus und kannst loslegen, alles zu entdecken! Und wenn du schon dabei bist, schmeiß auch gleich die Gewohnheiten über Bord, zu bestimmten Tageszeiten spezielle Dinge essen zu müssen. Ich fange oft morgens schon mit Eintöpfen oder Suppen oder gedämpftem Gemüse an- auch wenn man das eigentlich nicht macht.^^ Breche die Regeln, schau was dir schmeckt, kombiniere wild und hab Spaß dabei. :)


leicht verständliches Einsteiger-PDF

Der Button unter diesem Text führt zu einem PDF von Dr McDougall. Ich sehe es als eine Kurzfassung seines Buches "High Carb Diät" (gibt es u.a. HIER zu kaufen). 
Es erklärt eine vollwertige, pflanzenbasierte Ernährung kinderlicht, so dass man sofort Inspiration für neue Gerichte bekommt und es klärt zusätzlich über Tierprodukte und ihre langfristige Wirkung auf unsere Gesundheit auf.